Montessori Kinderhaus Lolek & Bolek | Konzeption

Konzeption des Montessori - Kinderhauses „Lolek und Bolek“


Der Träger Lolek und Bolek 2002 e.V. unterhält das Montessori Kinderhaus Lolek und Bolek. Ziel ist es, die Kinder nach den Grundsätzen der Pädagogik Maria Montessori zu betreuen. Wir, als Träger, sehen uns verantwortlich für den Schutz der uns anvertrauten Kinder. In unserer Einrichtung sollen sich die Kinder in einer sicheren, freudvollen und harmonischen Umgebung, entsprechend ihrer Entwicklungsbedürfnisse, entwickeln und entfalten.
Der Träger ist zudem verpflichtet dem Schutzauftrag, gemäß § 8a SGB VIII, für das Kindeswohl nachzukommen. Das Kinderhaus verfügt über ein eigenes Kinderschutzkonzept. Dieses ist für die Arbeit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bindend.

1. Unsere Einrichtung stellt sich vor:

Rahmenbedingungen
Man findet uns, das Montessori Kinderhaus Lolek und Bolek, im Südwesten des Stadtteils Berlin Pankow, inmitten eines Wohnviertels.
Es ist verkehrstechnisch günstig gelegen und mit der Tram 12 und 13 sowie mit dem Bus 255 und 156 sehr gut erreichbar.
Die Einrichtung selbst befindet sich in einer kleinen Seitenstrasse im Erdgeschoß eines Mehrfamilienhauses. Zur näheren Umgebung des Kinderhauses gehören z.B. die „Brotfabrik“ (Theater), verschiedene kleine und große Geschäfte sowie einige Handwerksbetriebe.
Als anerkannte Hospitationsstätte der Deutschen Montessori-Vereinigung ist es uns ein wichtiges Anliegen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Montessori Diplomkursen einen praktischen Einblick in die theoretischen Grundlagen der Montessori Pädagogik zu geben. Auch anderen Interessenten, wie Sozialpädagogischen Einrichtungen, geben wir gern Einblicke in unsere Arbeit.

Zur Einrichtung

Das Montessori Kinderhaus Lolek und Bolek verfügt über eine Gesamtfläche von 238 Quadratmetern. Es gibt vor der Einrichtung einen kleinen Stellplatz für die Fahrräder der Kinder, sowie drei abschließbare geräumige Boxen für Kinderwagen. Der ebenerdige Zugang zum Kinderhaus und alle Räumlichkeiten sind barrierefrei erreich- und nutzbar. Sie sind somit Rollstuhl gerecht. Die Einrichtung erfüllt alle Brand- und arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben.
Zu den Räumlichkeiten des Kinderhauses gehören zwei große helle und freundliche Gruppenräume. Der vordere Gruppenraum ist, im Sinne der Montessori Pädagogik, in verschiedene geordnete, übersichtliche Bereiche unterteilt. Hier lädt die vorbereitete Umgebung ein,

  • die Übungen des täglichen Lebens,
  • die Webecke,
  • die Sinnesmaterialien,
  • die Sprach- und Mathematikmaterialien,
  • die Experimente,
  • die Bastel und Kreativecke und
  • Bücher, Puzzle und Gesellschaftsspiele u.v.m.

zu entdecken.

Die Kinderküche mit dem Frühstückstisch gibt den Kindern die Möglichkeit an einem festen Platz zu frühstücken oder das Vesper einzunehmen.
Der angrenzende zweite Gruppenraum ist ebenfalls in geräumige, geordnete und übersichtliche Bereiche unterteilt. Hier laden die vielfältigen Spielmaterialien zum Bauen/ Konstruieren sowie zu den verschiedensten Nachahmungs-, Rollen- und Phantasiespielen ein.
Des Weiteren verfügt das Kinderhaus über eine großzügige Garderobe, ein kleines Büro und einen kombinierten Turn- und Schlafraum.
Ein separater Essenraum mit angrenzender kleiner Teeküche sowie zwei Sanitärräume für Kinder und Erwachsene komplettieren das Kinderhaus.
Zudem verfügt die Einrichtung über einen fußläufig erreichbaren Garten. Eine große Rasenfläche mit Hügel und einer Hangrutsche, sowie ein großes Klettergerüst, eine Wippe, ein Spielhäuschen und ein Gartenhaus bieten Kindern aller Altersgruppen auch hier vielfältige Spielmöglichkeiten. Der Garten ist so gestaltet, das die Kinder genügend Platz zum Spielen und Toben haben und sich auch zurückziehen können. Obstgehölze und Beete laden ein, diese zu pflegen, zu pflanzen und zu ernten. Viele Vogel- und insektenfreundliche Sträucher und Bäume lassen die Kinder vielfältig die Natur erleben.

Zielgruppe

Im Kinderhaus werden 28 Kinder in einer festen Gruppe betreut. Das Alter der Kinder umfaßt die Spanne von 1,5 Jahren bis zum Schuleintritt. Begleitet und gefördert werden sie dabei von drei staatlich anerkannten Erzieherinnen, einer Erzieherhelferin und einer Heilpädagogin. Alle besitzen das Montessori - Diplom bzw. befinden sich in Ausbildung dafür.
Die große Altersmischung in unserer Einrichtung stellt hohe Ansprüche an die pädagogische Arbeit, gerade in der Eingewöhnungszeit.
Diese Konzeption und das Eingewöhnungskonzept dazu sind auch unsere Handlungsgrundlagen. Somit können alle Kinder, auch die „Jüngsten“, im Sinne Montessori’s in einer anregenden, pädagogisch vorbereiteten, Umgebung selbst tätig sein und ihren Entwicklungsbedürfnissen folgen.
Das Kinderhaus bietet von Montag bis Freitag eine Ganztagsbetreuung in der Zeit von 7:00 bis 17:00 Uhr an.

2. Wichtige Grundlagen der Montessori-Pädagogik und unserer pädagogischen Arbeit
In unserem Kinderhaus werden die Kinder nach den pädagogischen Grundsätzen Maria Montessoris betreut. Erziehung definiert Montessori so: “Wir verstehen unter Erziehung, der physischen und psychischen Entwicklung von Geburt an zu helfen. Wir wollen dieses Kind schützen und pflegen das immer weiter wachsen muß…, und dessen Arbeit die größte Schöpferarbeit des Menschen ist. So wie ein Körper in Intervallen wächst, so wächst auch seine Persönlichkeit in Perioden bestimmter Sensibilität. Das ganze unbewußte Streben des Kindes geht dahin, sich durch Loslösung vom Erwachsenen zur freien Persönlichkeit zu entwickeln… unser Bemühen ist es dem Kind zu helfen, selbständig zu werden.“

Das zeigt die große Achtung vor dem Kind und seiner Entwicklungsarbeit.
Maria Montessori arbeitete auf die Unabhängigkeit und die freie Entscheidung des Kindes hin. Das Kind steht im Mittelpunkt mit dem was es ist. Einer ihrer wichtigster Grundsätze lautet: "Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es selbst tun. Hab aber auch Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Bitte beobachte mich nur und greife nicht ein. Ich werde üben. Ich werde meine Fehler die ich mache erkennen, das Material zeigt es mir selbst…“
Montessori entwickelte dazu besondere Übungen und Materialien, diese umfassen:

  • die Übungen des täglichen Lebens (dazu gehören z.B. auch Übungen des sozialen Lebens und die Übungen der Bewegung / Stille),
  • die Sinnesmaterialien,
  • die Sprach- und Mathematikmaterialien und
  • die Materialien zur Kosmischen Erziehung.

Adaptierte Materialien ergänzen die Montessori Materialien. Sie werden vom Erzieher entsprechend der Montessori Prinzipien hergestellt.
Alle Materialien besitzen einen hohen Aufforderungscharakter und regen an, damit wiederholt tätig zu sein. Montessori erkannte, dass schon ganz kleine Kinder in der Lage sind, sich anhaltend zu konzentrieren. Sie nannte diese tiefe Konzentrationsfähigkeit „Polarisation der Aufmerksamkeit“. Dieser Fähigkeit mißt Montessori eine außerordentliche Bedeutung für die gesunde Entwicklung eines Kindes zu. Den Kindern die Möglichkeit der tiefen Konzentration zu geben und es dabei zu schützen ist eine unserer zentralen Aufgaben und gleichzeitig Ziel in unserer Arbeit mit den Kindern.
Durch den Umgang mit den verschiedenen Materialien und Übungen können die Kinder mit allen ihren Sinnen „begreifend" lernen. Begreifen ist in der Montessori-Pädagogik ein grundlegendes Element. Es beruht auf der Erkenntnis, dass kleine Kinder mit dem ganzen Körper und allen Sinnen erleben und lernen. Die Kinder werden dadurch ganzheitlich in ihrer Entwicklung gefördert.
So können die Kinder, z.B. Wasser in unterschiedliche Gefäße gießen, mit den Händen die Sandpapierbuchstaben nachfahren, gefundene Schätze aus der Natur mit der Lupe erforschen, Farbtäfelchen sortieren, Zeichnen, Formen, Bilderbücher betrachten und vieles mehr. Die Kinder entscheiden dabei selbst, ob sie zu zweit, in kleinen Gruppen oder allein spielen oder arbeiten wollen. Die Erzieherin ist dabei nicht der zentrale Mittelpunkt des Geschehens. Sie hilft dem Kind indirekt, eine Sache zu verstehen, mit dem Material umzugehen oder z.B. einen Konflikt gerecht auszutragen. Hilfe ist dabei die pädagogisch vorbereitete Umgebung, auch der Erzieher ist Teil von ihr. Die vielfältigen Materialien sind geordnet und übersichtlich in kleinen offenen Regalen untergebracht, so dass die Kinder sich jederzeit das nehmen können was sie möchten. Seien es die Scheren oder Wasserfarben in der Bastelecke, die verschiedenen Übungen des täglichen Lebens, die Sinnesmaterialien, Bilderbücher in der Bücherecke oder Spiele. Jedes Kind ist angehalten sorgsam mit dem selbstgewählten Material umzugehen, eine angefangene Arbeit zu beenden und am Schluß aufzuräumen, bevor eine neue angefangen wird. Die Kinder lernen sich und ihre Arbeit zu strukturieren. Sie tragen aktiv dazu bei, dass sie und alle anderen sich in der vorbereiteten Umgebung zurechtfinden. Kurzum, die Freiheit sich seine Tätigkeiten selbst zu wählen, ist also auch mit kleinen Pflichten verbunden.
Ein anderer wichtiger sozialer Aspekt ist, „ genauso schön wie ich es mir genommen habe, übergebe ich das Spiel / Material einem anderen“. Die Kinder erleben sich in ihrem Wirken als wichtig für die Gemeinschaft und das Zusammenleben im Kinderhaus-Alltag. Sie übernehmen Verantwortung und fühlen sich gleichzeitig verantwortlich entsprechend ihrer Entwicklung. Die Kinder lernen sich und ihre Tätigkeiten, sowie auch die der Anderen und ihr Tun, zu achten. Die anregende, geordnete und strukturierte Gestaltung der Räume, ihre Anpassung an die physischen und psychischen Besonderheiten der Kinder, geben ihnen Anreize, zugleich aber Sicherheit und Geborgenheit. Montessori sagte dazu „dass die äußere Ordnung auf die innere wirke“.
Jedes Montessori-Material ist nur einmal vorhanden. Denn jedes Kind hat seinen eigenen Entwicklungsweg. Die Kinder lernen dabei sich abzusprechen, abzuwarten, können sich gegenseitig einladen oder auch ganz für sich einer Arbeit nachgehen. So erlernen sie gleichzeitig im Umgang mit den Materialien immer wieder soziale Kompetenzen. Zudem sind die Materialien und Übungen so entwickelt, dass die Kinder im Umgang Fehler selbst bemerken können und daraus lernen. Das heißt auch, sie müssen nicht von anderen korrigiert werden und ihr Drang zum Tätig sein wird nicht gestört. Durch die ständige Wiederholbarkeit im Umgang mit dem Material, können die Kinder Erlerntes auch verinnerlichen.
Jedes Kind hat ein unterschiedliches Tempo in dem es Entwicklungsschritte vollzieht. Dafür benötigen die Kinder genügend Zeit. Montessori erkannte das jedes Kind entsprechend seiner Entwicklung Lernschritte macht und dabei bestimmte Bedürfnisse entwickelt. Sie nannte das „sensible Phasen". Dies sind Zeiten besonderer Aufnahme und Lernbereitschaft und gelernt wird spielerisch. Die Möglichkeit der „Freiarbeit" gibt es in jedem Montessori-Kinderhaus, damit die Kinder das tun können was sie für ihre Entwicklung brauchen. Neben dieser Freiarbeit und dem Freispiel sind in den Kinderhaus-Alltag auch Angebote wie regelmäßiges Turnen, Kreis- und Bewegungsspiele, Lieder und Tänze, Bilderbuchbetrachtungen, kleine Projekte zum Erleben der Natur und Umwelt sowie Vorschulprojekte eingebunden.


Erzieherische Grundhaltung

Es ist unser Anliegen:

  • Das Kind in seiner Persönlichkeit zu achten.
  • Es als ganzen vollwertigen Menschen zu sehen.
  • Seinen Willen entwickeln helfen, indem wir ihm Raum geben für freie Entscheidungen.
  • Ihm helfen selbständig zu denken und verantwortlich zu handeln.
  • Ihm Gelegenheit bieten dem eigenen Lebensbedürfnis, im Sinne der Montessori Pädagogik, zu folgen, denn Kinder wollen nicht nur irgend etwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas Bestimmtes (sensible Phasen).
  • Ihm helfen Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen.

"Hilf mir, es selbst zu tun…“ bedeutet auch, dass das Kind zuvor der Orientierung und Hilfe des Erwachsenen/Erziehers bedarf. Ein Zuviel an Hilfe stört das Kind jedoch beim selbständig werden. Es kommt auf das rechte Maß an. Der Erzieher muss passiv werden wenn das Kind sinnvoll aktiv ist. Es geht also um die Begrenzung des Einschreitens.
Der Erzieher bereitet die Umgebung vor und ist selbst Teil der pädagogisch vorbereiteten Umgebung. Er beobachtet und kann je nach Situation helfen und anregen. Aber immer sollte er den Zeitpunkt erkennen wo seine Hilfe nicht mehr notwendig ist. Durch sein Zurücktreten schafft er dem Kind den Freiraum in dem es ausprobieren und experimentieren kann, eigene Erfahrungen sammelt und auch Fehler machen darf.

Ziele und Begründung unserer pädagogischen Arbeit

Unter sozialer Erziehung verstehen wir:
  • wir sind ein Vorbild für die Kinder und sind uns dieser Verantwortung bewusst
  • die Kinder erleben Selbstwirksamkeit durch ihr Handeln in einer geordneten und anregenden, pädagogisch vorbereiteten, Umgebung (innerhalb eines klaren und strukturierten Alltags) und gewinnen so Sicherheit und Selbstbewusstsein
  • sie werden entsprechend ihres Alters und Entwicklungsstandes in gestalterische Prozesse eingebunden
  • sie lernen ihre Ängste zu bewältigen
  • sie lernen Hilfe anzunehmen wenn diese erforderlich ist und anderen Hilfe zu geben
  • sie lernen sich gegenseitig zu achten und mit ihren Bedürfnissen zu respektieren
  • sie lernen Entscheidungen zu treffen, ihre eigenen Interessen zu vertreten, aber auch Kompromisse zu finden, denn die Freiheit des einzelnen hat immer als Grenze das Gemeinwohl bzw. die Bedürfnisse des Anderen
  • sie lernen, auftretende Konflikte verbal und angemessen zu lösen
  • sie lernen Verantwortung zu übernehmen und verantwortlich zu handeln, sie erleben sich als Teil einer Gemeinschaft und werden befähigt in ihrer eigenen individuellen Art in dieser Gemeinschaft sinnvoll und erfüllt zu leben.

3. Organisation und Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit

Tagesablauf

Ab 7:00 Uhr können die Kinder gebracht werden. Es beginnt die Freiarbeit und Freisspielzeit. Sie können basteln, mit den vielfältigen Montessori-Materialien arbeiten, spielen oder Angebote der Erzieherinnen nutzen. Der Frühstücksbereich mit insgesamt sechs Plätzen bietet den Kindern einen festen und gemütlichen Platz, an dem sie sich sich stärken und dabei z. B. das Geschehen der anderen Kinder beobachten, ihre eigenen Beschäftigungen planen und sich unterhalten können. Nach dem Frühstück waschen sie ihr Geschirr an der Kinderküche ab. Sie können sich dann wieder Angefangenem widmen oder in den Tag starten. Bis 9:00 Uhr sollen alle Kinder anwesend sein. Zum einem um einen harmonischen, ruhigen Tagesablauf zu gewährleisten und zum anderen sind wir dann nur noch für die Kinder da. Es ist wichtig das Kinder wissen, dass wir verläßlich sind um Hilfe zu geben, etwas zu demonstrieren … und nicht ständig unterbrochen werden, weil es schon wieder klingelt. Nur so können sich Kinder konzentrieren. In Absprache mit den Erzieherinnen ist auch eine spätere Bringzeit um 10:30 Uhr in den Garten möglich. Während der Freiarbeit finden auch Aktivitäten, wie z.B. Sport mit jeweils einer kleinen Kindergruppe, statt. Gegen 9:30.Uhr räumen die Kinder gemeinsam auf. Es beginnt der Morgenkreis. Kreisspiele, feiern von Geburtstagen, Lieder, Tänze... gehören zu unseren Morgenkreisen dazu. Anschließend gehen wir in unseren, in der Nähe gelegenen, Garten. Hier können die Kinder klettern, wippen, buddeln, mit verschiedenen Fahrzeugen fahren, toben und vieles mehr. Auch die Natur in den unterschiedlichen Jahreszeiten aktiv zu erleben, wie Blumen pflanzen, matschen, planschen, giessen, Laub harken, im Schnee spielen… gehören stets dazu. Gegen 12:00 Uhr wird ein warmes Mittagessen gereicht. Nach dem Mittagessen können, bis um 12:45 Uhr, die „Mittagskinder“ abgeholt werden. Ca.13:00 Uhr gehen, bis auf die Vorschulkinder, alle zu Bett, schlafen oder ruhen sich aus. Für die Vorschulkinder beginnt der tägliche Mittagskreis mit verschiedenen gebundenen Arbeiten und Projekten. Gegen 14:00 Uhr stehen langsam unsere Langschläfer auf und die zweite Abholzeit beginnt. Am Nachmittag haben die Kinder die Möglichkeit Vesper zu essen, sich in der Freiarbeit und Freispielzeit vielfältig zu beschäftigen und zu spielen. Das Kinderhaus schließt um 17:00 Uhr.

Als externes Angebot bietet eine Musikpädagogin “Musik mit allen Sinnen“ für die Kinder (ab 2,5 Jahren) an. Dieses Angebot findet an einem festen Tag mit derzeit zwei Kleingruppen statt. Bei Interesse melden Eltern ihr Kind bei ihr an. Im Vorfeld können die Kinder bei einer „Schnupperstunde“ mitmachen.

Zur Methodik und Didaktik

Jedes Kind wird auf seinem eigenen Entwicklungsweg begleitet, mit dem was es dafür braucht. Die individuelle Arbeit mit den vielfältigen Montessori-Materialien nimmt dabei die zentrale Rolle ein. Das Montessori-Material und die Übungen des täglichen Lebens dienen dem Kind als „Schlüssel zur Welt“. Alle Materialien sind logisch aufeinander aufgebaut, vermitteln Ordnungsstrukturen, stellen Schwierigkeiten isoliert dar, besitzen eine Fehlerkontrolle, haben einen großen Aufforderungscharakter und fordern zum wiederholten Tun auf. Durch den Umgang mit den Übungen und Materialien helfen sie dem Kind ihre ungeordneten oder unverarbeiteten Eindrücke zu ordnen, zu strukturieren und zu verstehen. Sie lernen die Welt zu begreifen und sich handelnd mit ihr auseinanderzusetzen.
Kleine Hilfsmittel dienen den Kindern z.B. dazu ihren Platz zu überschauen und begrenzen, ihre Arbeit/Spiel zu besetzen, zu entscheiden wo, wie lange sie arbeiten/spielen möchten…

Übungen des Täglichen Lebens

Sie führen modellhaft in Handlungsabläufe des Lebensalltages ein, dienen der Bewegungserziehung, Koordination, fördern die sensomotorische Entwicklung. Durch die Förderung der Handgeschicklichkeit dienen die Übungen der kognitiven Entwicklung und unterstützen die Selbständigkeit (z.B.,Gießübungen, Schüttübungen, verschiedene Verschlüsse öffnen und schließen, Schuhe putzen…)

  • zu den Übungen des täglichen Lebens gehören:
  • Übungen zur Pflege der eigenen Person
  • Übungen zur Pflege der Umgebung
  • Übungen zur Pflege sozialer Beziehungen
  • Übungen zur Bewegung und Stille

Übungen der Bewegung/ Stille: sie sind keine Reglementierungen, sie benötigen die unbedingte Freiwilligkeit! sie dienen der Bewegungskoordination, Aufbau eines Körperschemas, der Schulung der Aufmerksamkeit, Schulung Gleichgewichts… (z.B. der Stille lauschen, kostbare Gegenstände weiterreichen oder tragen, mit verschiedenen Materialien Bilder legen und vieles Spannende mehr)

Sinnesmaterialien „weckt den Geist und öffnet die Sinne“

Die Kinder lernen ganzheitlich und die Materialien entsprechen den sensomotorischen Bedürfnissen der Kinder. Für jeden Sinn gibt es entsprechendes Material mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, z.B.

  • Materialien zur Unterscheidung von Dimensionen,
  • Farben,
  • Formen,
  • Oberflächen und Materialstrukturen,
  • Gewichten,
  • Geräuschen und Tönen,
  • Gerüchen,
  • Geschmack

  • durch den Umgang mit diesen Materialien wie: ordnen, paaren, graduieren,Reihen herstellen, Wortlektionen, unterstützt das Sinnesmaterial indirekt auch mathematische und sprachliche Erfahrungen der Kinder

Mathematik: „in jedem Kind steckt ein mathematischer Geist“

Wenn Kinder beginnen zu vergleichen, ordnen, messen, zählen… sind dies Äußerungen des mathematischen Geistes. Der Umgang mit den verschiedenen Dimensionsmaterialien (Sinnesmaterial) bereitet indirekt auf mathematische Erkenntnisse vor. Auch die Mathematikmaterialien entsprechen den sensomotorischen Bedürfnissen der Kinder. Die Kinder können mit viel Freude und Forscherdrang mathematische Erkenntnisse gewinnen und die Materialien geben einen exakten Einblick in die Mathematik.
Im Kinderhaus häufig genutztes Mathematikmaterial sind z.B.

  • Materialien zum Erwerb des Zahlenraums 1-10,
  • Material zum Erlernen von Ziffern,
  • verbinden von Namen und Symbolen,
  • beherrschen der Zahlenreihe 1-10,
  • Einführung in das Dezimalsystem
  • sowie adaptiertes Mathematikmaterial

Sprache

Inmitten der sensiblen Phase des Spracherwerbs kommen viele Kinder ins Kinderhaus. Sie bauen ihren Wortschatz auf und aus etc.. Sie interessieren sich schon sehr früh für das Schreiben und Lesen.
Die Arbeit der Kinder mit den verschiedenen Übungen des täglichen Lebens und den Sinnesmaterialien bereitet indirekt auf den Umgang mit dem Sprachmaterial vor. Durch die Wortlektionen, die Abstraktes ganz konkret erleben lassen, die Schulung der Feinmotorik und die Schulung der Handgeschicklichkeit haben die Kinder hier schon vielfältige Vorerfahrungen gemacht. Auch die Sprachmaterialien entsprechen den sensomotorischen Bedürfnissen der Kinder, die Handgeschicklichkeit wird weiter geübt, sie lernen Laute, Verbindung von Lauten und Symbolen kennen. Die Kinder können erste Schreib und Leseerfahrungen machen.
Grundlegend für die Sprachentwicklung ist zum einen, eine harmonische und geborgene Atmosphäre. In dieser wollen sich Kinder mitteilen.
Des Weiteren ist das sprachliche Vorbild des Erwachsenen, d.h. die richtige Wortwahl, die Grammatik und die korrekte Aussprache grundlegend für den Spracherwerb eines Kindes.
Unterstützt werden die Kinder in ihrer Sprachentwicklung weiter durch:

  • Reime, Fingerspiele, Rätsel etc.
  • Sprach- und Bewegungsspiele,
  • Lieder
  • Geschichten erzählen, erzählen lassen und diesen lauschen
  • Gespräche und das etablieren einer Gesprächskultur (kleine Hilfsmittel können einigen Kindern das zuhören und auch abzuwarten erleichtern)
  • Montessori-Sprachmaterialien, wie z.B. Metallene Einsatzfiguren, Sandpapierbuchstaben, erstes Lesematerial und adaptiertes Sprachmaterial

Diese Vielfalt läßt die Kinder mit viel Freude Sprache erleben und ausprobieren.

Kosmische Erziehung / Natur und Sachbegegnungen

„Am Anfang wollen wir ihm die ganze Welt geben ...Die geringsten Details werden interessant, wenn sie als Teil eines Ganzen dargestellt werden…“ (Maria Montessori)

Das Kind wird in seiner Neugierde und seiner Freude am Entdecken und Experimentieren unterstützt. Es macht Spaß, etwas Neues zu entdecken und sein Wissen zu erweitern. Umwelterlebnisse können aufgegriffen und verarbeitet werden, z.B.

  • Kennenlernen des eigenen Körpers als Erweiterung der Übungen des täglichen Lebens (Pflege der eigenen Person) „Ich bin Ich mit allem was dazugehört“, körperliche, soziale-und emotionale Bedürfnisse,Ernährung, Gesundheit, Wahrnehmungsspiele…
  • Jahreskreislauf in der Natur erleben und handeln (pflanzen, pflegen, ernten…)
    • Erleben der Naturelemente
    • naturwissenschaftliche Experimente, physikalische Versuche, technische Grunderfahrungen
    • hauswirtschaftliche Erfahrungen- Umweltschutz

Musik:

Kinder lieben Musik. Musik spricht die Kinder ganzheitlich an. Mit Musik können Kinder unterschiedlichste Emotionen/ Gefühle erleben und ausdrücken. Musik kann Brücken bauen und ist ein wichtiges Kommunikationsmittel.
Um Musik vielfältig zu erleben gehören täglich in den Alltag unseres Kinderhauses:

  • Geräusche und Klänge unterschiedlichster Arten erleben mit entsprechenden Montessori-Sinnesmaterialien wie
  • Geräuschdosen, Glocken sowie adaptiertes Material
    • Liedeinführungen, Tänze, Klanggeschichten, Kreisspiele, erster Umgang mit Instrumenten,
    • freie Bewegung zur Musik, Rhythmus

als externes Angebot „ Musik mit allen Sinnen“ einmal wöchentlich durch eine Musikpädagogin

Bewegungserziehung und Rhythmik:

Kinder haben einen großen Bewegungsdrang und Freude am sich bewegen. Dies ist wesentlich um ihre Bewegungen zu koordinieren und zu verfeinern, für die Körperbeherrschung und die Schulung des Gleichgewichts, Aufbau eines Körperschemas… Aber auch Gefühle, Emotionen werden hier ganz stark von den Kindern transportiert und ausgelebt und sind wichtige Ausdrucksmöglichkeiten für sie.
Unterstützt werden die Kinder z.B. durch regelmäßiges Turnen mit:

  • Gymnastik, Lauf- und Bewegungsspielen
    • Umgang mit verschiedenen Sportgeräten wie Seilen, Bällen, Reifen...
    • Übungen der Bewegung /Stille im Sinne der Montessori - Pädagogik z.B. Gehen auf der Linie
    • Verwendung alternativer Materialien wie Luftballons, Zeitungen...
    • Rhythmischen Übungen,Tänzen, Kreis-und Bewegungsspielen…

Kreatives Gestalten / Ästhetik

Die Schulung der Motorik und Bewegungen des Kindes sind wichtige Vorraussetzungen um mit verschiedenen Werkzeugen und Materialien kreativ tätig sein zu können. Die Arbeit mit den Übungen des täglichen Lebens und den Sinnesmaterialien bilden dazu die Grundlage.
Die Kinder erlernen z.B. den ersten Umgang mit verschiedenen Werkzeugen, wie Stiften, Scheren, Pinsel, Nadel und Faden (Weben, Sticken, Fädeln, Nähen…) als Übungen des täglichen Lebens.
Sie erlernen unterschiedliche Techniken wie

  • Falten,
  • Farben mischen,
  • Drucktechniken…
    • Umgang mit ausgewählten Werkzeugen (Bohrer, Feile…)
    • Bildnerisches Gestalten
    • Plastisches Gestalten

Die Bereitstellung verschiedener Materialien, wie unterschiedliche Papiersorten, Naturmaterialien, alternative Materialien, Farben, Kleister, Knete u.v.m. regt immer wieder das Interesse der Kinder an, sich vielfältig auszuprobieren
Die Kinder sollen dabei nicht durch eigene Vorgaben eingeengt werden, weil Kreativität ein Stück mehr Lebensqualität bedeutet, aus der der Mensch Kraft schöpft.

Spiel

Das Spiel ist die Möglichkeit des Kindes, verschiedene Verhaltensweisen auszuprobieren, beobachtete Situationen nachzuspielen, Gefühle und Erlebnisse zu verarbeiten, d.h. sich mit seiner sozialen Umwelt auseinanderzusetzen und sie zu verstehen. Ebenso können Erfahrungen mit dem eigenen Können und Wissen gesammelt, und Schwächen erkannt und aufgearbeitet werden. Es gibt unterschiedliche Spielformen, wie z.B.: Didaktische Spiele, schöpferische Spiele, Bau- und Konstruktionsspiele, Gesellschaftsspiele, Rollen- und Phantasiespiele die die Kinder täglich nutzen können.

Vorschularbeit und der Übergang zur Schule

Die Phase des Übergangs vom Kinderhaus zur Schule ist eine besondere Zeit für die Kinder. Zum einen sind sie die „Großen“. Zum anderen stehen sie vor dem nächsten Entwicklungsschritt und dieser verunsichert zuweilen. Wir bereiten die Kinder auf die Schule vor, indem wir ihre Interessen und Entwicklungsbedürfnisse aufgreifen. Im täglichen Mittagskreis werden z.B. Projekte gemeinsam geplant und durchgeführt. Die Kinder erforschen ihre soziale Umgebung, wir besuchen verschiedene Berufsgruppen wie Polizei, Instrumentenbauer, Feuerwehr… Verschiedene Angebote/Arbeiten wie basteln, werken, backen, knobeln, experimentieren gehören in die Gestaltung der Mittagskreise genauso dazu, wie Literatur und Sprachpflege (zusätzlich zu den Angeboten im Alltag), Spiele (Wahrnehmung und Bewegungsspiele), Gespräche, Aufführungen für die anderen Kinder oder Eltern u.v.m. Die Kinder setzen sich in diesem letzten Jahr noch einmal sehr intensiv mit sich und ihren Fähigkeiten auseinander. Sie lernen Schwierigkeiten überwinden, wachsen als Vorschulgruppe zusammen und ganz wichtig haben viel Spaß zusammen.
Auch für die Eltern ist die Vorschulzeit ihres Kindes aufregend, schließlich stellt sich die Frage welche Schule ist für mein Kind die Geeignetste. Wir bereiten auch die Eltern auf die kommende Zeit ihres Kindes vor. Ein Vorschulnachmittag für die Eltern gibt anschaulich Einblicke in unsere Arbeit und Antworten auf einige Fragen. Regelmäßige Entwicklungsgespräche dienen dem Austausch oder Planung eventueller Hilfestellungen, damit der Übergang in die Schule erfolgreich verläuft.
Mit der Schule an der Strauchwiese sind wir insofern im regelmäßigen Kontakt das wir ihren Lesezirkel mit den Vorschulkindern nutzen können und nach Absprache das Gebäude/Hof besichtigen dürfen.
Unsere Kinder kommen aus verschiedenen Stadtbezirken zu uns. Aus diesem Grund halten wir Kontakt zu zwei Schulen um den Kindern Schule erlebbar zu machen. Aber nach der Kinderhaus Zeit gehen viele Kinder in unterschiedliche Schulen. Zum Ende der Vorschulzeit feiern wir mit allen Kindern ein Zuckertütenfest. Die letzten Höhepunkte in dieser Zeit sind die Vorschulübernachtung im Kinderhaus und der Ausflug mit der gesamten Kindergruppe in den Zoo Eberswalde.
Die individuellen Abschiedsfeiern läuten dann das Ende der Zeit bei Lolek und Bolek ein.


Beobachtung und Dokumentation

Regelmäßige und gezielte Beobachtungen gehören in der pädagogischen Arbeit zu den wichtigsten Werkzeugen, um Kinder wirksam auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten und zu unterstützen. Ziel ist es, die individuellen Vorraussetzungen, Anlagen, Interessen und den Entwicklungsprozess jedes Kindes in den Blick zu nehmen um die pädagogische Arbeit und die Elternarbeit darauf abzustimmen.
Die Beobachtung nimmt in der Montessori-Pädagogik eine zentrale Rolle ein. Ihrem Leitwort folgend “Warte und Beobachte“ ist die zielgerichtete und teilnehmende Beobachtung die Grundlage erzieherischen Handelns. Nur so kann der Erzieher sensible Phasen erkennen, sinnvolle Tätigkeiten des Kindes unterstützen, die tiefe Konzentration (Polarisation der Aufmerksamkeit) des Kindes ermöglichen und es dabei schützen, sowie die Umgebung immer wieder entsprechend der individuellen Entwicklungsbedürfnisse gestalten. Die Beobachtung ist wesentlich um zu erkennen, wann der Erzieher zugunsten des sinnvoll tätigen des Kindes passiv ist und es in seinem Tun nicht unterbricht.

Bilder und andere Kunstwerke, Fotos, Aufzeichnungen sprachlicher Äußerungen u.v.m. dokumentieren die verschiedenen Entwicklungswege der Kinder. Dazu hat jedes Kind seinen eigenen Ordner, den es mit den vielfältigsten Selbstzeugnissen nach und nach im Laufe seiner Kinderhaus Zeit füllt. Am Ende der Zeit im Kinderhaus erhält jedes Kind zusätzlich ein Fotoalbum.
Außerdem gehören zu den Dokumentationen der pädagogischen Arbeit Monatspläne mit verschiedenen Angeboten und Themen im Alltag, Elterninformationen zu verschiedenen Themen, Vorbereitungen für regelmäßige Entwicklungsgespräche, Elternabende mit Einblicken aus dem Kinderhaus Alltag…

Eingewöhnung

Der Übergang vom häuslichen Umfeld in die Kita, aber auch von einer anderen Einrichtung in die neue Kita ist ein großer Schritt für Kinder und Eltern. Jedes Kind, jedes Elternteil ist anders und aus diesem Grund erfolgt jede Eingewöhnung individuell und auch unterschiedlich. Auch ist der zeitliche Ablauf einer Eingewöhnung verschieden. Wichtig ist einen Zeitraum von mindestens 2 - 4 Wochen einzuplanen. Generell ist es im Kinderhaus so, dass die Kinder Schritt für Schritt alle Erzieherinnen kennenlernen. Jede ist auch Ansprechpartnerin. Das ist wichtig, damit im Notfall die Kinder nicht verunsichert sind, falls mal die eine Erzieherin fehlt. Wir achten aber gleichzeitig darauf, dass die Eingewöhnung möglichst von einer Erzieherin begleitet wird. Bei der Eingewöhnung der Jüngsten (nicht mehr als 2 Kinder gleichzeitig im Alter von 1,5 Jahren) passen wir pflegerische Maßnahmen, Belastbarkeit… den Bedürfnissen der Kinder an. Das können individuelle Essenszeiten, die bevorzugte Nutzung des Turnraumes für die Eingewöhnung als Freispielort sein. Manchmal benötigen sie einen kleinen Raum mit wenig Kindern und Erwachsenen, um sich langsam und Schritt für Schritt an das Neue zu gewöhnen.
Bevor im Kinderhaus der Termin für die Eingewöhnung vergeben wird, wird in einem ausführlichen Gespräch zwischen Eltern/Erzieherin die Eingewöhnung besprochen. Grundlage hierbei ist unser Eingewöhnungskonzept. Auch werden Dinge aus der Lebenssituation des Kindes besprochen, denn jedes Kind bringt andere Vorraussetzungen und Vorerfahrungen mit. Das Eingewöhnungskonzept wird den Eltern, bei diesem Gespräch ausgehändigt, um sich auf den neuen Entwicklungsschritt ihres Kindes vorzubereiten. Vielleicht bekommt der Eine oder Andere auch eine kleine Hausaufgabe, bevor wir gemeinsam starten können. Denn wenn ein Kind noch nie eine Loslösung im häuslichen Bereich erlebt hat, ist eine Eingewöhnung in einer Kita nicht das Günstigste und überfordert die Kinder. Im Anschluß an das Gespräch wird der Termin für die Eingewöhnung festgelegt.
Wir wissen, dass die Eltern der Einrichtung und den Erzieherinnen einen enormen Vertrauensvorschuss geben. Schließlich kennt man sich nur von der Besichtigung und Gesprächen. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen die Eingewöhnung so transparent wie möglich zu gestalten, sowie einzelnen Schritte der Eingewöhnung stets miteinander abzusprechen. Dadurch verläuft die Loslösung möglichst stressfrei und die Kinder fühlen sich in der neuen Umgebung sicher und wohl. Die Eltern können sich so zur gegebenen Zeit guten Gewissens verabschieden. Es ist wichtig für Eltern zu wissen das ihr Kind gut „aufgehoben“ ist und dieses Gefühl, diese Sicherheit vermitteln sie auch ihrem Kind.

Die Arbeit mit unseren Jüngsten

Wie im Punkt Eingewöhnung beschrieben, integrieren wir von Beginn an die psychischen und physischen Bedürfnisse der jüngsten Kinder in den Tagesablauf. Dazu gibt es auch, wenn nötig, einige zusätzliche Hilfestellungen. Wie anfangs individuelle Essenszeiten, in einer kleinen Gruppe spielen, oder das bevorzugte Spielen /Arbeiten in einem kleineren und für sie überschaubaren Bereich, wie dem Turnraum. Dieser wird in der ersten Zeit etwas umgestaltet, z.B mit einem kleinen Tisch, einigen ausgesuchten Montessori-Materialien, Spielen… Er bietet so einigen Kindern, gerade in der ersten Zeit, in einem für sie überschaubaren Rahmen, geregelte Anreize. Mit der schrittweisen Eingewöhnung werden die Kinder befähigt, erst im Kleinen, Kinder, Erzieherinnen, Räumlichkeiten, Strukturen und Rituale usw. kennen zu lernen und sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Schritt für Schritt werden die Jüngsten vollständig in den Kinderhaus-Alltag integriert. Ziel ist es, dass alle Kinder entsprechend der Montessori-Pädagogik selbst tätig sein können. Im entsprechenden Rahmen sollen alle Kinder im Alltag ihren Interessen und Bedürfnissen folgen.

4. Feste und Feiern

Im Kreislauf des Jahres feiern wir zahlreiche Feste wie: Geburtstage der Kinder, Fasching, Ostern, Zuckertütenfest, Sommerfest, St.Martin (Laternenfest) und die Weihnachtsfeier.
Feste und Feiern finden auf Gruppenebene, ohne oder mit den Eltern statt.
Die Eltern unterstützen uns bei verschiedenen Feiern, sei es das Verstecken der Osterkörbchen im Garten, das Füllen der Nikolausstiefel oder die Vorbereitungen von Buffets für die Feste mit Kindern und Eltern. Wer möchte, beteiligt sich bei der Weihnachtsfeier mit der Beaufsichtigung eines kleinen Standes (natürlich nach vorheriger Planung mit uns).
Eine besondere Tradition ist der jährliche Ausflug in den Zoo Eberswalde mit den Kindern und Erzieherinnen.

5. Elternarbeit

Wir wünschen uns, im Sinne unserer Konzeption, eine positive Zusammenarbeit mit den Eltern. Dazu bieten wir an:

  • regelmäßige Elternabende
  • regelmäßige Entwicklungsgespräche
  • Montessori-Nachmittag
    • Info-Nachmittag für die Eltern der zukünftigen Vorschulkinder
    • gemeinsame Feste feiern, Planen und Gestalten
    • jährliche Wahl der Elternvertreter und Zusammenarbeit
    • Austausch von Infos
    • Zusammenarbeit mit Vorstand, Erzieherinnen und Elternvertretern

Wir haben ein offenes Ohr für Probleme, Wünsche und Anregungen. Unsere Ziele sind dabei, die Kinder besser verstehen zu lernen und ihnen somit zu helfen. Wir möchten ein offenes Verhältnis zu den Eltern herstellen. Eine harmonische Zusammenarbeit schafft eine gute Atmosphäre, in der sich die Kinder frei entwickeln und wohl fühlen können.

6. Öffentlichkeit
Uns ist bewusst das eine Einrichtung für Kinder ein besonderer Interessenpunkt ist. Um unser Kinderhaus zu präsentieren und um auch selbst auf dem Laufenden zu sein, gehört zu unserer Öffentlichkeitsarbeit derzeit:

  • Hospitationen, vor allem für Teilnehmer von Montessori-Diplomkursen
  • Informationsveranstaltungen zur Montessori-Pädagogik für pädagogische Fachkräfte oder in Ausbildung dazu
  • individuelle Besichtigungszeiten und ausführliche Informationsgespräche für Eltern die die Einrichtung kennen lernen möchten
  • eigene Homepage

Das ist unser persönliches Anliegen. Mit diesem Kinderhaus wollen wir einen Ort schaffen, an dem sich die Kinder wohl und geborgen fühlen, an dem sie sich entsprechend ihren Entwicklungsgesetzen frei entfalten können und als Persönlichkeit geachtet werden. Sie sollen hier vielfältige persönliche und soziale Kompetenzen erwerben und somit in der Lage sein, diese in ihrem täglichen Leben anzuwenden.

7. Qualitätsentwicklung /Fort-und Weiterbildungen

Fort- und Weiterbildungen sind wesentliche Grundlage für die Haltung und das professionelle, verbindlich strukturierte Handeln aller Mitarbeiterinnen. Fort- und Weiterbildungen dienen dazu, dass Fachwissen zu aktualisieren, sich Neues anzueignen und Handlungskompetenzen zu verbessern. Fort- und Weiterbildungen finden individuell, mit dem gesamten Team und der Leitung regelmäßig statt. Sie umfassen Themen wie:

  • Erste Hilfe
  • Kinderschutz
  • Pädagogik allgemein und Montessori-Pädagogik
  • Organisation Kita
  • Elternarbeit
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Brandschutz
  • Recht
Regelmäßige Teambesprechungen dienen dem Erfahrungsaustausch, Austausch wichtiger informationen, Handlungsanleitungen, Belehrungen…
Interne Evaluationen und Externe Evaluationen sind fest in der Kinderhaus-Organisation verankert und finden regelmäßig statt. Die Externe Evaluation wird durch das Unternehmen Consence durchgeführt.

8. Organisation des Kinderhauses / Ansprechpartner

Vorstand, Leitung, Team

Da wir eine sehr kleine Einrichtung sind, ist es notwendig das vieles Hand in Hand erfolgt. Das heißt, über wichtige, den Kita-Ablauf betreffende, Belange sind alle Erzieherinnen Ansprechpartner. Hierzu zählen u.a. die pädagogische Alltagsgestaltung und Termine, Elterngespräche, Eingewöhnung, Vorschularbeit, diverse Aushänge…
Die Leiterin/Stellvertreterin kümmern sich zudem um Neuanmeldungen und Verträge, Warteliste, interne und externe Evaluation, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Brandschutz, Termine und Organisation regelmäßiger Kontrollen (Feuerlöscher, Spielplatzwartung, Reparaturen…) Führung der Handkasse.
Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich und ist nach Terminabsprache für Belange die mit Team und Leitung nicht geklärt werden können Ansprechpartner. Seine Aufgaben umfassen das Personalmanagment, die Finanzen und die Buchführung, die Absprache mit Team über größere Neuanschaffungen bzw. Reparaturen, die Verträge zu Arbeits- und Gesundheitsschutz u.a.



Berlin, den 11.02.2021



Anmerkung
In unserer Einrichtung arbeiten derzeit ausschließlich Erzieherinnen. Aus diesem Grund sind Teile der Konzeption in weiblicher Form geschrieben. In anderen Ausführungen dient die grammatisch männliche Form der allgemein besseren Lesbarkeit.